ALLGEMEIN
Oil Management System
In klassischen Richterregern erfolgt die Schmierung der Lager durch eine Ölnebelschmierung. Die Zahnräder innerhalb des Gehäuses verwirbeln das Öl in feine Tropfen, die sich im Innenraum des Getriebes verteilen. Nur ein Teil der Tropfen erreicht die Wälzlager und sorgt für deren Schmierung. In manchen Gehäusen werden in die Innenseiten Fangtaschen für das Öl angeordnet. Diese sollen Öl, welches an den Innenflächen des Gehäuses nach unten fließt, in die Lager leiten. Dabei ist der Eintrag von Öl in die Lager zufällig und die Menge unbestimmt.
Zur Verbesserung der Schmierung wurde das JOEST Oil Management System entwickelt.
Der JOEST Richterreger wird um eine Ölpumpe erweitert, welche von den Zahnrädern des Richterregers angetrieben wird. Es wird keine Hilfsenergie zum Betrieb der Pumpe benötigt. Die Ölpumpe saugt das Öl aus dem Sumpf des Gehäuses und von dort gelangt das Öl in einen Ölfilter, in dem Schmutzpartikel < 6 µm abgetrennt werden. Der Ölfilter ist so groß bemessen, dass ein Austausch erst nach mehreren Ölwechseln erforderlich ist.
Anschließend wird der Ölstrom auf die vier Lagerstellen verteilt. Über die umlaufende Nut am Außenring des Wälzlagers gelangt das Öl in das Innere der Lager und fließt von dort über die Bohrungen zu den Wälzkörpern. Somit strömt das Öl von der Mitte der Lager axial nach außen. Schmutz, der sich im Gehäuse befinden kann, wird daher nicht in die Lager gespült, sondern von den Lagern wegbewegt. Da die Pumpe fest mit der Bewegung des Richterregers gekoppelt ist, wird die Schmierung sofort im Anlauf aktiviert. Der kritische Zeitraum in der sich der Ölnebel bildet, die Lager erreicht und üblicherweise für eine Schmierung sorgt, entfällt.