50 Jahre Dr. Ing. Gössling Maschinenfabrik
Wenn bei einem der weltgrößten Automobilzulieferer in Mexiko die Bänder anlaufen, ist ein Unternehmen aus dem westfälischen Schermbeck maßgeblich beteiligt: die Dr. Ing. Gössling Maschinenfabrik GmbH, ein ausgewiesener Experte für Förder- und Verfahrenstechnik. Das heute 70 Mitarbeiter starke Unternehmen unter dem Dach der JOEST group arbeitet für Kunden unterschiedlicher Branchen rund um den Globus ¬– neben Automobilbauern und -zulieferern auch für die Möbelbeschlag-, Elektro-, Recycling oder Schmiedeindustrie. Ihre Fördersysteme ver- bzw. entsorgen Maschinen für das Stanzen, Zerspanen, Warm- und Kaltumformen oder die Wärmebehandlung. Auch das Kompetenzfeld ist entsprechend breit: angefangen von Konzeption und Planung über Konstruktion, Fertigung, Montage und Inbetriebnahme bis Wartung und Reparatur begleitet das Unternehmen seine Industriekunden durch den gesamten Prozess. Und das seit genau einem halben Jahrhundert.
Ein Spezialist mit 50 Jahren Erfahrung
1971 gründet Dr. Ing. Manfred Gössling in Mülheim/Ruhr das Unternehmen, zunächst als Konstruktionsbüro im Bereich Fördertechnik für Gesenkschmieden und Gießereien. Schon bald kommen auch Fertigung und Montage hinzu. Die Firma zieht 1974 nach Schermbeck. Hier gibt es Platz für Expansion – und den wird das Unternehmen brauchen. Der Förder- und Verfahrenstechnik-Spezialist gewinnt immer neue Branchen und Kundenfelder. Gerade in den Jahren nach der Gründung wächst er rasant und der Kundenstamm erweitert sich über Grenzen hinweg – 1990 gründet er Goessling USA, Inc. in Tennessee.
Bis heute sind fast im 10-Jahresrhythmus fünf Produktionshallen entstanden, die letzte 2015. Auch eine eigene Stahlfertigung kommt 2006 hinzu. So werden auch die Grundgerüste für die entwickelten Anlagen direkt vor Ort produziert. 2008 geht Dr. Ing. Gössling einen weiteren Schritt Richtung Komplettanbieter für komplexe Systeme: mit dem Automationsbereich der Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG übernehmen die Schermbecker einen Spezialisten auf diesem Gebiet. Ein Ausbau, der weitere Kundensegmente eröffnet. Als es 2019 um die Altersnachfolge geht, übernimmt die JÖST GmbH + Co. KG in Dülmen die Dr. Ing. Gössling Maschinenfabrik GmbH. Ende 2020 wurde eine neue Lackierhalle in Betrieb genommen. Zwei voneinander unabhängige Lackierkabinen mit rund fünf Metern Breite und Höhe sowie einer Länge von fast neun Metern bieten neue Möglichkeiten.
Meilensteine: von 1200 m langen Magnetfördersystemen bis Inline-Schraubenwaschanlagen
Den bisher größten Auftrag der Firmengeschichte wickelt Dr. Ing. Gössling vor fünf Jahren ab: die Auslieferung eines Magnetförderersystems als Ausrüstung für ein komplett neues Werk eines großen Automobilzulieferers in Weil am Rhein. Ein Projekt, das alle bisherigen Dimensionen sprengt: Mehrere 100 Einzelanlagen mit einer Gesamtlänge von etwa 1200 m und über zwei Jahre Montage mit eigenen Servicemitarbeitern vor Ort.
Ein Meilenstein des letzten Jahres: die Entwicklung der Waschzentrifuge WZ550 für einen der großen deutschen Zulieferer für die Automobilindustrie im Bereich der Verbindungstechnik. Nach einem patentierten Verfahren entölt, wäscht, reinigt und trocknet sie inline in nur einer Anlage Schrauben und Kleinteile verschiedener Größen mit maximalem Durchsatz. Das schonende Teilehandling und vor allem die Ölrückgewinnung bis zu 95 % sowie die Wiederverwendbarkeit im Produktionskreislauf sind wegweisend, auch für die Produktqualität und im Sinne der Green Technology. Bei diesen Projekten beweist Dr. Ing Gössling, was die JOEST group als Ganzes auszeichnet: konsequente Kundenorientierung und ein ausgeprägter Servicegedanke. 24 Stunden Erreichbarkeit an 7 Tagen die Woche für Kunden rund um den Globus sind für die Schermbecker selbstverständlich.
„Qualität, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Service – das ist das Versprechen, dass die JOEST group ihren Kunden gibt. Bei Dr. Ing. Gössling ist das seit 50 Jahren gelebte Unternehmenskultur.“, fasst Dr. Marcus Wirtz, geschäftsführender Gesellschafter der JOEST group zusammen.
Die Zukunft ist international
Anlagen werden immer spezieller und komplexer. Flexible Komplettlösungen, individuell entwickelt, sind die Zukunft. Für sie verwebt die JOEST group ihr Know-how aus verschiedenen Unternehmensbereichen noch enger miteinander. So entwickelt sich nicht nur ein immer intelligenteres Materialhandling und eine optimierte Intralogistik, sondern ein einzigartiges Produktportfolio. Dieses in den internationalen Markt zu bringen und das Exportgeschäft über die Infrastruktur und Präsenz der weltweiten JOEST group auszubauen, ist die Zukunftsstrategie für das Gesamtunternehmen – auf die nächsten 50 Jahre.